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Die Umschulung ist eine Form der beruflichen Weiterbildung, die sich konkret an Menschen richtet, die ihren gelernten/ bisherigen Beruf nicht mehr ausüben können und sich deshalb umorientieren müssen. Auf diese Weise erhalten sie die Chance, einen neuen Berufsabschluss zu erwerben und karrieretechnisch nochmal durchzustarten. Durch eine Umschulung soll die berufliche Flexibilität und Mobilität erhalten oder verbessert werden. Deshalb erlernen die Teilnehmer im Verlauf der Maßnahme theoretisches und praktisches Wissen, um für die Ausübung der neuen Tätigkeit bestens gerüstet zu sein. Da am Ende einer Umschulung ein staatlich anerkannter Abschluss erworben werden kann, müssen bestimmte inhaltliche Rahmenbedingungen erfüllt werden. Deshalb dürfen Umschulungen nur von Bildungsträgern angeboten werden, die zuvor von der zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK) überprüft und als qualifiziert befunden wurden.

Was ist ein Umschüler?

Als Umschüler sind Sie Absolvierender einer beruflichen Weiterbildung – einer Umschulung. Sie erwerben über diesen Bildungsweg einen Berufsabschluss, der dem einer Ausbildung gleichkommt, allerdings in kürzerer Zeit.
Wichtig ist hierbei die Unterscheidung zwischen betrieblichen und außerbetrieblichen Umschülern: Betriebliche Umschüler sind Arbeitnehmer, außerbetriebliche Umschüler hingegen nicht. Sie gelten als Schüler. Wichtig ist dies beispielsweise im Rahmen von Urlaubsregelungen oder Tarifvertragsvereinbarungen.

Unterschied zwischen Umschulung und Ausbildung: Gemeinsam ist diesen beiden Bildungsformen, dass nach einer erfolgreichen Abschlussprüfung ein anerkannter Berufsabschluss erworben werden kann. Jedoch richten sich die Bildungsformen jeweils an Zielgruppen. Ausbildungsplätze sind primär für junge Menschen vorgesehen, die keine oder nur wenig Praxiserfahrung besitzen und erstmalig einen Beruf erlernen möchten. Um den Auszubildenden einen erfolgreichen Ersteinstieg in das Berufsleben zu ermöglich, ist eine ausführliche duale Ausbildung von mindestens drei Jahren vorgesehen. Für die Teilnahme an Umschulungen wird bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung oder zumindest mehrjährige Berufserfahrung vorausgesetzt. Die Ausbildung erfolgt ebenfalls dual, allerdings verkürzt sich die Ausbildungszeit von Umschulungen in der Regel auf zwei Jahre. Oftmals wird eine Umschulung auch als „verkürzte Ausbildung“ bezeichnet

Unterschied zwischen Umschulung und Fortbildung: Durch Fortbildung werden bereits vorhandene Qualifikationen und Fähigkeiten ausgebaut bzw. an notwendige, neue berufliche Anforderungen angepasst. Im Gegensatz zu Umschulungen, findet hier keine berufliche Umorientierung statt, sondern eine Stärkung und Vertiefung der aktuellen berufsfachlichen Kompetenzen. Eine Fortbildung wird auch nicht mit einem Berufsabschluss abgeschlossen, sondern mit einem anerkannten Zertifikat, Durch dieses Dokument kann ein neues Qualifikationsniveau für das aktuelle Tätigkeitsfeld nachgewiesen werden. Auf diese Weise kann die eigene Position im Unternehmen gesichert oder verbessert werden.

Unterschied zwischen Umschulung und Weiterbildung: Die Umschulung ist zwar eine Form der beruflichen Weiterbildung, jedoch ist nicht jede Weiterbildung auch eine Umschulung. Der Begriff „Weiterbildung“ umfasst viele verschiedene Maßnahmen zur beruflichen Bildung. Hierzu zählen auch Kurse, Lehrgänge, Seminare und Schulungen. Diese werden nicht zwangsläufig mit einem anerkannten Abschluss beendet, sondern oftmals mit einem Teilnahmezertifikat. Dieses gilt als Nachweis der erworbenen fachlichen Zusatzqualifikation. Mit diesen Qualifizierungen können Sie bei Ihrem Arbeitgeber und/ oder bei Bewerbungen punkten. Wir vom Mitteldeutschen Institut bieten unterschiedliche Weiterbildungen mit verschiedenen Abschlussmöglichkeiten an. Neben Weiterbildungen zur beruflichen Qualifikation haben wir auch Maßnahmen zum Erwerb von Schlüsselkompetenzen, zur beruflichen Orientierung und Integration im Angebot.

Umschulungen lassen sich in drei Arten unterteilen: die betriebliche, die überbetriebliche und die schulische.

Die betriebliche Umschulung wird, wie der Name schon anklingen lässt, direkt in einem Betrieb durchgeführt. Die Umschulung erfolgt ähnlich einer dualen Berufsausbildung. Abwechselnd werden Theorie- und Praxiswissen gelehrt. Manchmal wird sogar der Besuch einer Berufsschule empfohlen. Obwohl im Grunde keine Schulpflicht besteht, kann der Schulbesuch vom Betrieb vertraglich vorgeschrieben sein. So gesehen lernen Umschüler unter ähnlichen Bedingungen wie Lehrlinge. Die Ausbildung wird sogar vergütet. Allerdings ist der Verdienst der Umschüler höher als das Lehrlingsgehalt.

Schulischen Umschulung werden von Berufsschulen angeboten. Neben der theoretischen Schulausbildung sind außerdem ein oder mehrere Praktika vorgesehen, um die Theoriekenntnisse praktisch zu erproben und zu vertiefen. Die schulische Umschulung wird allerdings nicht vergütet, sondern kostet sogar. Die Berufsschulen verlangen für die Unterrichtung Schulgeld. Allerdings kann dieses durch bestimmte Kostenträger gefördert werden.

Überbetriebliche Umschulungen werden von privaten Bildungsträgern angeboten und lassen sich in zwei Bestandteile untergliedern: eine theoretische und eine praktische Lernphase. Der Theorieunterricht muss von der IHK zertifiziert sein und wird von den geschulten Lehrkräften des Bildungsinstituts geleitet und vermittelt. Die betrieblichen Lernphase erfolgt in Form eines Praktikums. Einige Bildungsanbieter besitzen sogar eigene Lehrwerkstätten oder Lehrfirmen, in denen praktische Fertigkeiten erworben werden können. Diese Umschulungsform wird zwar ebenfalls nicht vergütet, allerdings können die Umschulungskosten mithilfe passender Kostenträger teilweise oder vollständig gefördert werden.

Wir vom Mitteldeutsche Institut bietet verschiedene überbetriebliche Umschulungen an. Unsere zertifizierte Schulung wird direkt bei uns vor Ort durchgeführt und durch ein mehrmonatiges Praktikum in einem passenden Betrieb ergänzt. Zudem können alle unsere Bildungsmaßnahmen durch einen Bildungsgutschein belegt werden. Somit sind sie hundertprozentig förderbar. Wir bieten auch Vorbereitungslehrgänge an, damit Sie gut vorbereitet an unseren Umschulungen teilnehmen können. Überdies haben wir überbetriebliche Ergänzungslehrgänge in unserem Bildungsangebot. Diese bieten Ihnen die Möglichkeit, spezielle Ausbildungsinhalte zu erlernen und sich als qualifizierter Berufsnachwuchs zu bewähren.

Mit der Teilnahme an einer Umschulung entscheiden Sie sich dafür, in Ihre berufliche Bildung und einen Karriereneustart zu investieren. Das bedeutet jedoch, dass auch ein gewisser finanzieller Aufwand notwendig ist: Monatliche Umschulungsgebühren, Krankenversicherungsbeiträge, Fahrtkosten vom Wohnort zum Arbeitsplatz und zurück sowie Lernmittel, eventuell sogar Arbeitskleidung und natürlich die regelmäßigen Lebenshaltungskosten müssen gezahlt werden. In manchen Fällen gilt es auch die Kosten für eine auswärtige Unterkunft oder für die Kinderbetreuung zu berücksichtigen. Zusammengerechnet belaufen sich die Gesamtkosten durchschnittlich auf einen Betrag im mittleren fünfstelligen Bereich.

Allerdings müssen Sie nicht alleine für die gesamten Umschulungskosten aufkommen. Üblicherweise wird die Finanzierung durch einen passenden Leistungsträger vollständig oder zumindest zu einem gewissen Teil übernommen. Oftmals die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter als Kostenträger. In einigen Fällen ist auch eine Finanzierung über die Krankenkasse oder die Rentenversicherung möglich. Hier haben wir eine Übersicht mit Informationen zu den verschiedenen Leistungsträgern und Fördermöglichkeiten von Umschulungen für Sie zusammengestellt.

Vor dem Beginn einer Umschulung, sollten Sie sich darüber informieren, welche Behörde Sie während der Umschulungszeit finanziell unterstützen könnte.

Wenn Sie mindestens zwei Jahre sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren und nun Arbeitslosengeld I beziehen, wenn Sie sich an die Agentur für Arbeit.

Wenn Sie Arbeitslosengeld II erhalten, dann wenden Sie sich an das Jobcenter.

Damit Sie eine Förderung durch die oben genannten Leistungsträgern erhalten, müssen Sie beweisen können, dass die Investition in eine Umschulung sinnvoll und notwendig ist, damit Sie in das Arbeitsleben zurückkehren könne. Wenn Ihr Förderantrag anerkannt wird, erhalten Sie einen sogenannten Bildungsgutschein, der Ihnen die kostenlose Teilnahme an der Umschulung ermöglicht.

Wenn Sie Ihren bisherigen Beruf aufgrund eines Arbeitsunfalls oder aus anderen gesundheitlichen Gründen nicht länger ausüben können, fungiert die Krankenkasse oder Rentenversicherung als Kostenträger. Die Umschulung nutzt Ihnen in diesem Fall zur beruflichen Rehabilitation. Überprüfen Sie Ihren Förderanspruch am besten direkt bei der zuständigen Stelle.

Die Weiterbildungsprämie ist eine finanzielle Unterstützung, die zum erfolgreichen Abschluss einer Umschulung motivieren soll. Nach dem Bestehen der Zwischenprüfung und der Abschlussprüfung zahlt Ihnen das Bundesministerium für Arbeit und Soziales jeweils eine Prämie aus. Insgesamt können Sie bis zu 2.500 Euro erhalten.

Der Bildungsgutschein ist eine Sozialleistung der Agentur für Arbeit und des Jobcenters. Er wird dafür eingesetzt, bildungswilligen Arbeitslosen und Arbeitssuchenden die Teilnahme an Bildungsmaßnahme zu ermöglichen, damit sie sich wieder/ erneut in den Arbeitsmarkt eingliedern können. Gegebenenfalls wird während der Umschulungszeit auch das Arbeitslosengeld weitergezahlt. Außerdem sind die Umschüler sozial abgesichert, da die Beiträge zur Kranken-, Renten-, Pflege- und Unfallversicherung werden von der Agentur der Arbeit oder dem Jobcenter übernommen werden.

Achtung! Der Bildungsgutschein kann nicht unbegründet beantragt und eingesetzt werden. Damit ein Bildungsgutschein bewilligt wird, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Allgemein werden die folgenden Gründe akzeptiert:

• Arbeitslosigkeit beenden
• drohende Arbeitslosigkeit abwenden
• fehlenden Berufsabschluss nachholen

Um Ihren Anspruch geltend zu machen, müssen Sie nicht nur die Notwendigkeit einer Umschulung nachweisen können, sondern schon eine konkrete Maßnahme vorschlagen können. Sie müssen die gewünschte Umschulung Ihrem Sachbearbeiter vorstellen und darlegen, warum Sie sich für diese Bildungsmaßnahme interessieren, welche Ziele verfolgt werden, wie lange die Umschulung dauert und zeigen, dass die Umschulung sich im regionalen Geltungsbereich befindet.

Die Ausgabe eines Bildungsgutscheins wird immer individuelle ausgesprochen. Deshalb ist es ratsam, dass Sie sich auf das Gespräch mit Ihrem Sachbearbeiter gut vorbereiten, um Ihren Förderanspruch auch begründen zu können. Mit einer sicheren Argumentation können Sie Ihre Chancen auf die Bewilligung des Förderantrags erhöhen!