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Alkohol – Fehlerhafte Studien täuschen positive Wirkungen vor.

„Ein Glas Wein am Tag ist vertretbar.“; „Rotwein ist gut für das Herz!“ oder „Ein Feierabendbierchen hat noch niemandem geschadet!“. Solche und Aussagen begleiten unser alltägliches Leben und sind doch eine Einladung, sich dem wiederkehrenden Risiko auszusetzen: Alkohol.

Hat Alkohol positive Wirkungen?

Regelmäßiger, geringer Alkoholkonsum kann sich angeblich laut diverser Studien auch positiv auf Ihre Gesundheit auswirken. Insbesondere Rotwein soll das Herz-Kreislauf-System vor Erkrankungen schützen. Dies fanden 2 französische Wissenschaftler in einer 1992 veröffentlichten Studie heraus. Sie verglichen dabei den französischen Lebensstil mit viel Gemüse, Obst, Olivenöl und eben Rotwein, mit denen anderer westeuropäischen Länder. Dabei fanden Sie heraus, dass weniger Personen an Herzkrankheiten verstarben, die Rotwein tranken und dennoch ungesund lebten. (viele gesättigten Fettsäuren, viel Tabak und wenig Bewegung). Eine Wissenschaftlerin fand 2018 zudem heraus, dass die Gefahr an Demenz zu erkranken für Menschen, die regelmäßig kleine Mengen Alkohol konsumieren geringer ist, als für abstinent lebende.
Die Behauptung, dass Alkohol auch positive Wirkungen haben soll, ist jetzt durch ein Forschungsinstitut widerlegt worden.

Alkoholkonsum bedeutet immer Risiko.

Die Stiftung „Biomedizinische Alkoholforschung“ fördert die Forschung auf dem Gebiet der alkoholbedingten Erkrankungen. Hier wird deutlich:

„Man kann nicht sagen, unterhalb dieser oder jener Dosis gibt es keine gesundheitlichen Folgen.“
Dr. Dres. h.c. Manfred V. SingerManfred Singer, Gründer Stiftung biomedizinische Alkoholforschung

Neuere Forschungen wiederlegen die Empfehlungen vorangegangenen Studien, welche behaupten, ein moderates Trinkverhalten würde sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken. Eine Auswahl an Schwächen liefert die Veröffentlichung von Prof. Dr. phil. Ulrich John im Ärzteblatt. Hier werden unpräzise erfasste Zeiträume, mangelnde Berücksichtigung von Merkmalen sowie Mängel in der Selektion von Stichproben, aufgezählt. Die Studienmängel führten zu falschen Schlüssen. Ein reduziertes Risiko bei moderatem Konsum von Alkohol war nicht mehr nachweisbar.

„Einen moderaten Alkoholkonsum als risikoarm zu bezeichnen und einen Schwellenwert festzulegen, ist nicht mehr zeitgemäß.“
Prof. Dr. phil. Ulrich John, Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Sozialmedizin und Prävention

Wie schadet Alkohol dem Körper wirklich?

Alkohol muss in der Leber abgebaut werden. Ab 40 Gramm Alkohol pro Tag (ca. 2 Gläser Bier oder 2 Gläsern Rotwein) leidet die Leber langfristig. Das zentrale Entgiftungsorgan des Körpers ist ausgesprochen anpassungsfähig. Zirkuliert viel Alkohol im Blut, schwillt die Leber an und erhöht ihre Abbaukapazität. Irgendwann bringen Gift und fehlgeleitete Zellsignale das Organ jedoch aus dem Takt. Die Leber spaltet zwar weiter Alkohol, vernachlässigt aber dadurch andere Aufgaben. (z.B. Fettabbau). Das Endstadium heißt Leberzirrhose oder Leberkrebs. Auch Bauchspeicheldrüsenkrebs ist keine Seltenheit bei langjährigem Alkoholkonsum. Das zarte Organ produziert Verdauungssäfte sowie Hormone für den Zuckerstoffwechsel und reagiert besonders sensibel auf Alkohol. Hinzu kommen Bluthochdruck und dadurch entstandene Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelentzündungen sowie Hautprobleme und Nervenschäden.

Alkohol – welche negativen Auswirkungen hat regelmäßiger Konsum tatsächlich?

Die Liste der gesundheitsschädigenden Eigenschaften von Alkohol ist lang: Er verursacht 360.000 Krebstote pro Jahr. Dies berichten Forscher auf einer Tagung der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC). Festgestellt wurde, dass das Krebsrisiko mit steigendem Alkoholkonsum deutlich zunimmt. Hinzu kommen beträchtliche Mortalitätsraten bei den 15 bis 49-jährigen. Diese Gruppe starb in der Folge von Alkoholkonsum an Tuberkulose, bei Verkehrsunfällen oder durch Suizid. Weltweit ist Alkohol für 2,2 Prozent aller Todesfälle verantwortlich.

 


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Zusammenfassung

Jedes Mal, wenn Sie Alkohol zu sich nehmen, setzen Sie Ihren Körper einem gesundheitlichen Risiko aus. Jeder Mensch mit seinen individuellen Merkmalen, den genetischen Faktoren und dem persönlichen Lebensstil muss eine eigene Risikoentscheidung treffen, wie viel und wie häufig Sie Alkohol zu sich nehmen. Vermeiden Sie in jedem Fall Rauschkonsum. Wenn Sie bereits Alkohol konsumieren, versuchen Sie diese Menge in jedem Falle zu reduzieren. Vor allem, wenn Sie rauchen oder übergewichtig sind.
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