Interne Kommunikation verbessern | im Team | Unternehmen | Übungen | Tipps
Interne Kommunikation im Team & Unternehmen verbessern
Lesezeit: 35 Minuten | Stand: | Autor/-in: S. Grober
Kommunikationsfähigkeit – die Begabung, sich eloquent auszudrücken und sich mit anderen Menschen erfolgreich auszutauschen. Informationen und Meinungen adäquat zu vermitteln ist unumgänglich, um gesunde, zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen. Außerdem wird dieses Talent oft in Stellenanzeigen als persönliche Voraussetzung gewünscht. Gerade im beruflichen Umfeld fällt es manch Einem jedoch schwer, die richtigen Worte zu finden und sich im Unternehmen zu bewähren. Mit den richtigen Tipps und Übungen können Sie jedoch Ihre Kommunikation sowie Interaktion im Team verbessern. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie das gelingen kann.
Die Bedeutung von zwischenmenschlicher Kommunikation
Menschen sind soziale Wesen. Wir sehnen uns nach Zugehörigkeit und möchten sowohl mit unserer Umwelt als auch mit unseren Mitmenschen kommunizieren. Kurz gesagt: Wir wollen Teil einer Gemeinschaft sein und auch verstanden werden. Dafür brauchen wir die zwischenmenschliche Kommunikation, auch interpersonale Kommunikation genannt. Wie der Name schon nahelegt, wird hiermit der Austausch zwischen mindestens zwei Menschen bezeichnet. Diese Art der Kommunikation ist eine Form der sozialen Interaktion.
Mit dem Austausch von Informationen sowie persönlichen Gedanken und Gefühlen entstehen zwischenmenschliche Beziehungen. Je nachdem wie sich diese Wechselseitigkeit gestaltet, lässt sich feststellen, in welchem Verhältnis die Menschen zueinanderstehen. So können Rollen geklärt und bestätigt werden. Darüber hinaus ist eine derartige Verständigung wichtig für die eigene Charakterentwicklung. Ob wir etwas sagen, was wir sagen und wie wir etwas sagen – all das ist ein Ausdruck unserer Persönlichkeit. Durch das eigene Kommunikationsverhalten senden wir Signale nach außen, wie vertraut wir uns dem anderen Gesprächspartner gegenüber fühlen und ob wir dem Gesagten zustimmen oder nicht. Wie deutlich diese Signale ankommen beziehungsweise ob die Sprechintention richtig verstanden wird, hängt jedoch von der eigenen Kommunikationsfähigkeit ab. Diese kann konkret trainiert werden. Zusammenfassend lässt sich folgendes sagen: Die Kommunikation ist einerseits das wohl wichtigste Bindemittel zwischen uns Menschen und andererseits ein Weg zur individuellen Persönlichkeitsstärkung.
Kommunikation verstehen mithilfe von Kommunikationsmodellen
Die Kommunikationsfähigkeit ist ein Teil der sozialen Intelligenz. Dieser Bestandteil unserer Persönlichkeit befähigt uns dazu, mit Menschen in Kontakt zu treten, uns verständlich sowie unsere Ziele und Interessen deutlich zu machen. Um die komplexen Facetten und Funktionsweisen der Kommunikation richtig anzuwenden, müssen Sie darüber erstmal Bescheid wissen.
Das Sender-Empfänger-Modell
Zwischenmenschliche Kommunikation lässt sich am besten mit dem sogenannten Sender-Empfänger-Modell erklären. Dieses geht auf die Mathematiker Claude Shannon und Warren Weaver zurück und stellt dar, wie Botschaften übermittelt werden sowie zu welchen Störungen es dabei kommen kann. Wenn Menschen miteinander kommunizieren, werden sie zu sogenannten Sendern und Empfängern. Der Sender ist hierbei derjenige, der spricht beziehungsweise eine Nachricht formuliert, um beispielsweise Informationen, Gefühle, Wünsche oder Ansichten zu vermitteln. Der Empfänger ist derjenige, an den sich die jeweilige Mitteilung richtet. Bei der zwischenmenschlichen Kommunikation wird die Botschaft codiert und dann mündlich oder schriftlich von dem Sender an den Empfänger transportiert. Codieren bedeutet, dass die Nachricht durch den Sender verschlüsselte Hinweise beinhaltet, die dann von dem jeweiligen Empfänger decodiert, also entschlüsselt, werden müssen. Erst dann ist es ihm möglich, auf die Aussagen des Senders angebracht zu antworten. Es wird also ein Signal gesendet, auf das der Empfänger dann situationsbedingt reagieren muss.
Somit gestaltet sich die Kommunikation als ein ständiger Austausch von verborgenen Botschaften, die voller versteckter Hinweise sind. Genau das macht Kommunikation so komplex, in manchen Fällen sogar schwierig. Es ist nämlich nicht selbstverständlich, dass die codierten Aussagen auch so entschlüsselt werden, wie es vom Sender gewollt ist. Anhand dieses Modells können zielorientierte Kommunikationsstrategien entwickelt werden. Dies gelingt noch besser, wenn man weiß, welche indirekten Botschaften mit der Nachricht gesendet werden.
Die vier Kommunikationsebenen
Kommunikation erfolgt auf verschiedenen Ebenen. Hierzu hat der deutsche Kommunikationswissenschaftler Friedemann Schulz von Thun das sogenannte 4-Ohren-Modell entwickelt, auch als 4-Seiten-Modell oder Nachrichtenquadrat bekannt. Dieses Schema zur Veranschaulichung des Kommunikationsprozesses beinhaltet die Erkenntnis, dass in jeder Äußerung vier Botschaften verschlüsselt sind:
- Sachinformationen: Auskünfte werden gegeben und Tatsachen, Wahrheiten, Daten und Fakten angesprochen
- Selbstoffenbarung: die eigene Persönlichkeit wird (teilweise) offenbart, individuelle Gefühle, Werte und Bedürfnisse ausgedrückt
- Beziehungshinweise: die Bindung beziehungsweise das Verhältnis zum Gegenüber wird ausgedrückt
- Apelle: das eigene Wollen wird ausgedrückt oder eine Aufforderung beziehungsweise Handlungsanweisung an den Gesprächspartner gerichtet
Diese Botschaften können sowohl explizit als auch implizit gesendet werden. Der Empfänger kann die Aussagen jedoch auch anhand dieser vier verschiedenen Bedeutungsebenen interpretieren. Genau in dieser Vielfalt an Codierungs- und Decodierungsmöglichkeiten steckt das Risiko der Fehlkommunikation.
Die Bedeutung der Körpersprache
Kommunikation erfolgt nicht nur über direkte Worte (verbale Kommunikation), sondern auch über Kontexte und indirekte Signale (non-verbale Kommunikation). Gemeint ist die spezifische Körpersprache, also die Körperhaltung, der Tonfall, die Mimik und die Gestik. Sogar ein „Nicht-Verhalten“ kann von anderen als Mitteilung aufgefasst werden, zum Beispiel als Unentschlossenheit, Schüchternheit oder Desinteresse. Wie das Kommunikationsverhalten vom Empfänger gedeutet wird, ist jedoch maßgeblich von den Umständen abhängig, also auch davon, wie sich die zwischenmenschliche Beziehung der Gesprächsteilnehmer gestaltet. Jemand Vertrautes hat beispielsweise ein besseres Verständnis als flüchtige Bekannte oder Arbeitskontakte. Doch gerade im beruflichen Umfeld, wo es vor allem um professionelles Auftreten und Kompetenz geht, sollte die eigene Kommunikationsfähigkeit richtig ausgebaut sein, um bei den Kollegen, Kunden und Chefs einen guten Eindruck zu hinterlassen und Missverständnisse zu vermeiden. Zu diesem Zweck sollte auch die eigene Körpersprache trainiert und kontrolliert werden.
Kommunikation im Büro
Kommunikation ist existenziell für eine gute Teamarbeit und somit ein wesentlicher Bestandteil eines jeden Unternehmens. Vor allem im Büro, dem Ort, wo alle Fäden zusammenlaufen, ist ein effektiver Austausch mit den Kollegen, Anrufern, Besuchern, Kunden und dem Vorgesetzten von sehr großer Bedeutung. Einerseits muss in Geschäftsgesprächen und Meetings ein professionelles und sicheres Auftreten gewahrt werden, andererseits ist auch ein freundliches und offenes Wesen gefragt, um Akzeptanz von allen Seiten zu erreichen und das Unternehmen gut repräsentieren zu können. Doch nicht nur nach außen, sondern auch intern muss erfolgreich kommuniziert werden. Mit effektiven Kommunikationskanälen gelingt das Arbeiten um ein Vielfaches besser und Konflikte können vermieden werden. Erfolgreiche und zielgerichtete Kommunikationsstrukturen ergeben sich auf Arbeit jedoch nicht von selbst, sondern müssen zusammen im Team erarbeitet werden.
Top10-Tipps zur Verbesserung der zwischenmenschlichen Kommunikation im Team
Die Kommunikation zwischen zwei Menschen ist schon sehr komplex. Gespräche in Gruppen sind da eine zusätzliche Herausforderung und bedürfen mehr Fingerspitzengefühl. Doch auch dies lässt sich durch passende Gesprächsregeln erlernen. Um eine erfolgreiche Kommunikation mit Arbeitskollegen führen zu können, muss im Vorfeld geklärt werden, wie sich die Teamkultur gestaltet. Wie laufen die gruppendynamischen Prozesse ab, wie sind die Rollen und Hierarchien definiert und wie erfolgt die Arbeitsverteilung? Gute Zusammenarbeit und Zugehörigkeit können durch die Art und Intensität der Interaktion zwischen den Kollegen gefördert werden. Daraus folgt: Je besser die Teamkommunikation desto besser die Teamkultur. Im Folgenden haben wir unsere Top10- Tipps für die Förderung der zwischenmenschlichen Kommunikation im Unternehmen für Sie zusammengetragen.
1. Vertrauen und Fairness als Voraussetzung
Konstruktive Kommunikation bedeutet Ehrlichkeit, Höflichkeit und auch eine gute Portion Courage. Damit dies im Team umgesetzt werden kann, gilt es von Anfang an eine stabile und vertrauensvolle Basis zu schaffen. Nur so ist es möglich eine unterstützende und kompetente Zusammenarbeit zu gewährleisten. Gegenseitiger Respekt und Fairness sind hier die obersten Gebote. Jedes Teammitglied muss wertgeschätzt werden, unabhängig von dessen Berufserfahrung und Aufgabenfeld. Diese Grundeinstellung sichert ein gutes Arbeitsklima und macht eine Teamkommunikation auf Augenhöhe möglich.
2. Barrieren abmildern
Vertrauensvolles Kommunizieren in offenen und effektiven Kanälen ist zu großen Teilen von den Führungskräften abhängig. Gerade in größeren Unternehmen, wo mehrere Abteilungen ansässig sind und sich mehrere kleine, in sich geschlossene Teams bilden, kann es vorkommen, dass die interne Kommunikation stockt. Hier müssen Grenzen aufgebrochen werden. Nun gilt es als Führungskraft die geeigneten Rahmenbedingungen zu sichern, um so eine effektive Zusammenarbeit zu ermöglichen. Dafür muss das Profil eines jeden Expertenteams für alle anderen deutlich sein. Trotz dieser klaren Abgrenzung von Aufgabengebieten müssen auch Freiräume zum Austausch existieren. Die Mitarbeiter sollten dazu ermutigt werden den geschützten Innenbereich des eigenen Teams zu verlassen und Verbindungen zu anderen Mitarbeitern aufzubauen. Durch Besprechungs- und Kaffeeräume kann man sich in den Pausen auf zwischenmenschlicher Ebene annähern und sich auch über die Arbeit austauschen. Durch täglichen Kontakt in den Pausen oder regelmäßigen, abteilungsübergreifende Team-Meetings können Berührungsängste überwunden und stattdessen eine produktive Teamarbeit realisiert werden.
3. Aufgaben und Rollen im Team klären
Für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ist es wichtig, dass klare Kommunikationsregeln gelten. Diese müssen zusammen erarbeitet und durchgesetzt werden. Dazu ist es notwendig, die verschiedenen Aufgabenbereiche klar zu definieren und Verantwortlichkeiten sowie Schnittstellen festzulegen. Auf dieser Grundlage können die Zuständigkeitsgebiete der einzelnen Mitarbeiter geklärt sowie Ansprechpartner für spezielle Themenbereiche bestimmt werden. Indem die Kontaktpunkte der Abteilungen klar festgesetzt werden, weiß jeder, wem zugearbeitet werden muss oder wer bei Fragen weiterhelfen kann. In diesem Sinne sollten auch Regelungen über eine angemessene Erreichbarkeit getroffen werden. Hier können digitale Kalender und Work-Management-Systeme transparente Einblicke gewährleisten und bei der Strukturierung sowie Regelung der Arbeitsprozesse unterstützen.
Die Team-Führung sollte für neue Mitarbeiter einen sogenannten Onboarding-Prozess organisieren. In dieser Phase kann sich der Neuzugang mit Kollegen, Arbeitsabläufen, Regeln und Gepflogenheiten vertraut machen. Je besser die Informationen bei diesem Einarbeitungs-Prozess kommuniziert werden, desto schneller kann sich die neue Arbeitskraft in die Teamkultur integrieren, was wiederum dem gesamten Kollegium zugutekommt.
4. Gemeinsame Ziele festlegen
Indem einheitliche Ziele erarbeitet und definiert werden, entwickelt sich eine gemeinsame Vision, die vom gesamten Team getragen und verfolgt wird. Dadurch entstehen Wertsetzungen und Prioritäten, die als Leitfaden für alle Handlungen im Unternehmensalltag genutzt werden sollen. Auf diese Weise wird Ordnung in die Arbeitsprozesse gebracht und eine Basis für gute zwischenmenschliche Beziehungen innerhalb des Teams geschaffen. Gemeinsame Zielsetzungen haben außerdem eine verbindende Funktion, da jeder einzelne Mitarbeiter seine Leistungskraft für einen größeren Zweck einsetzt. Außerdem können Aufgaben auch besser umgesetzt werden, wenn deren Sinn verständlich ist. Idealerweise werden die gemeinsamen Ziele zusammen im Team festgelegt. Das gibt jedem die Möglichkeit, eigene Meinungen und Gedanken zu kommunizieren und somit einen eigenen Beitrag für das Team einzubringen. Dies hat nicht nur eine symbolische Bedeutung, sondern zeigt auch Teamgeist und Engagement für das Unternehmen. Die Formulierung der Ziele sollte dabei so präzise und spezifisch wie möglich sein, damit hinterher auch eine eindeutige Aufgaben- und Rollenverteilung möglich ist.
5. Klar und deutlich sprechen
„Die Zähne auseinander kriegen“ – Diesen Spruch kennt der ein oder andere vielleicht noch aus seinen Kindertagen. Die Wortwahl mag zwar etwas grob sein, jedoch steckt in dieser Ermahnung eine Lektion, die Sie auch noch im Erwachsenenalter befolgen sollten. Es kann nur der Verstanden werden, der klar und deutlich spricht. Durch Nuscheln und Flüstern werden Sie sich kein Gehör verschaffen können, schon gar nicht im Berufsalltag, wo es auch einmal hektischer zugehen kann. Eine solche zurückhaltende Kommunikation kann sogar negativ aufgefasst werden. Diese wird oft als Unschlüssigkeit, Unsicherheit oder auch Unzulänglichkeit interpretiert. Damit Sie als kompetente und umgängliche Arbeitskraft hervortreten, ist ein selbstbewusstes Auftreten essenziell. „Klar und deutlich sprechen“ bezieht sich nicht nur auf die Lautstärke und Artikulation, sondern auch auf die Genauigkeit Ihrer Aussagen. Direktheit ist notwendig, um Missverständnisse zu vermeiden. Wenn Sie beispielsweise mit einem Ihrer Kollegen die Urlaubsplanung besprechen, braucht es eine genaue Informationsvermittlung. Nur so ist es der Vertretung möglich, in Ihrer Abwesenheit korrekt zu handeln. Klarheit ist generell gefordert, wenn es um die Aufgaben- und Rollenverteilung geht.
6. Aktives und aufmerksames Zuhören
Kommunikation heißt nicht nur souverän Auftreten, wortgewandt sein und das eigene Wissen präsentieren. Das Sprechen ist zwar ein wichtiger Bestandteil beim Kommunizieren, jedoch sollte der Fokus nicht alleine darauf liegen. Zum Verbessern der sozialen Interaktion im Team ist auch aufmerksames und bewusstes Zuhören gefragt. Warten Sie also nicht nur darauf, dass eine Gesprächspause entsteht in der Sie wieder zu Wort kommen können, sondern zeigen Sie durch Ihr Verhalten dass Sie Ihren Gesprächspartner wertschätzen und Sie sich für das Gesagte interessieren. Zuhören bedeutet auf keinen Fall stumm dazustehen und das Gespräch passiv auf sich einprasseln zu lassen. Aktives Zuhören ist hier die Devise und das ist eine Fertigkeit, die geübt und verbessert werden kann. Im Kern geht es hier darum, sich vollkommen auf Ihren Gesprächspartner einzulassen.
Durch eine dem Empfänger zugewandte Körperhaltung sowie eine offene Mimik und Gestik, signalisieren Sie Ihre ehrliche und authentische Anteilnahme. Bewusstes Zuhören bedeutet, den Sprecher im Ganzen zu beachten und neben den direkten auch die indirekten sowie nonverbalen Botschaften zu erkennen. So können Sie als Empfänger die Stimmungslage des Sprechenden analysieren, entsprechend verständnisvoll reagieren und Ihr Engagement zeigen. In diesem Sinne kann aktives Zuhören in Verhandlungen von großem Vorteil sein. Indem die Motive und Ziele der Gegenseite erkannt werden, lassen sich bessere Ergebnisse erzielen sowie vorteilhaftere Kundenbindungen aufbauen.
7. Personengerecht kommunizieren
Um personengerecht kommunizieren zu können, ist es wichtig, zwischen den Zeilen lesen zu können. Konkret heißt das, dass Sender und Empfänger während der Konversation auf die verschiedenen Kommunikationsebenen achten müssen. Eine Aussage sollte nicht einseitig interpretiert, sondern immer von den folgenden Seiten betrachtet werden: von der Sachebene, Selbstoffenbarungsebene, Beziehungsebene und von der Appellebene. Hier ist Aufmerksamkeit gefragt, um auch codierte Botschaften zu verstehen und die eigene Reaktion entsprechend anzupassen. Um den Gesprächspartner nicht vor den Kopf zu stoßen, sollten Sie idealerweise wie ein Spiegelbild auf dessen Stimmung eingehen. Bei einem strategisch-denkenden Teammitglied kommen Sie beispielsweise mit Fakten weiter als mit emotionalen Argumenten. Bei einem Gespräch mit kreativ-arbeitenden Kollegen würde ein rein sachliches Kommunikationsverhalten hingegen eher kühl und distanziert wirken, hier sind dann auch persönliche Eindrücke und Meinungen erwünscht. Für einen erfolgreichen Austausch ist es wichtig, die Art der Kommunikation personengerecht anzupassen.
8. Empathie zeigen
Ergebnisse zu liefern ist im Berufsleben zwar wichtig, jedoch braucht es dafür auch ein angenehmes Arbeitsumfeld. Dieses kann durch empathische Kommunikation geschaffen werden. Dafür ist eine gewisse Sensibilität erforderlich, sowohl vom Sender als auch vom Empfänger. Die Devise lautet hier, sich in den anderen hineinzuversetzen, um auch dessen Gedanken, Gefühle und Intentionen zu verstehen. Empathie zu zeigen ist ausschlaggebend für eine langfristig erfolgreiche, zwischenmenschliche Team-Kommunikation. Es ist wichtig, die Wünsche und Bedürfnisse der anderen Beteiligten zu berücksichtigen und sich die Zeit zu nehmen, auf diese einzugehen. Dabei sollte kein Vorschlag übergangen oder als schlecht abgetan werden. Es gilt, dass stets konstruktive und nicht negative Kritik vorgebracht wird, auch wenn beispielsweise ein Konzept nicht passend ist. Auf diese Weise werden Anreize für eine Verbesserung geschaffen. Humor hat ebenfalls positive Effekte. Durch kleine Späße bleibt die Atmosphäre locker und mit einem Lächeln auf den Lippen arbeitet es sich sowieso um ein einiges besser. Da Empathie als wirksames Bindemittel fungiert, werden dadurch zwischenmenschliche Beziehungen der Mitarbeiter vertieft und die allgemeine Motivation gesteigert.
9. Ehrliches Interesse bekunden
Durch Feedback geben Sie Ihrem Gesprächspartner zu verstehen, dass Sie der Konversation die ganze Zeit aufmerksam folgen und Sie nicht zwischendurch mit den Gedanken abschweifen. Bereits durch konstanten Blickkontakt teilen Sie dem Sprechenden mit, dass Sie aktiv zuhören und sich vollkommen auf das Gespräch konzentrieren. Nonverbale Signale sind ebenfalls ein Mittel, um Ihre Resonanz auszudrücken, wie beispielsweise ein zustimmendes Kopfnicken. In welchem Ausmaß Sie per Gestik und Mimik Ihre Aufmerksamkeit in einem Gespräch ausdrücken sollten, ist jedoch situationsabhängig. Typische Gesichtsausdrücke sind beispielsweise ein leichtes Anheben der Mundwinkel, um Freude auszudrücken oder weit geöffnete Augen, die Überraschung kommunizieren. Bereits kleine Veränderungen der Mimik und der Körperhaltung können Ihrem Gesprächspartner eindeutige Rückkopplungen geben und Ihre Haltung zum Gesagten ausdrücken. Auch kleine verbale Einschübe, wie ein kurzes „Mhm, ja, ich verstehe“ oder „Stimmt, das sehe ich auch so“, sind als Feedback wünschenswert und regen den Redefluss des Gesprächspartners an.
10. Kritik und Lob äußern
Kritiken ordentlich zu formulieren muss gelernt sein. Es sollte sich bei den Anmerkungen immer um ehrliche und konstruktive Aussagen handeln, ansonsten kann die Beurteilung keine positive Leistungsentwicklung des Mitarbeiters bewirken. Derartiges Feedback sollte stets so formuliert werden, dass sich der Betroffene nicht persönlich angegriffen fühlt. Dafür ist Fingerspitzengefühl notwendig, da sich Menschen sehr oft über ihre Tätigkeiten definieren und somit Kritik an der Arbeit häufig als Angriff auf die eigene Person interpretieren. Um dies zu vermeiden, sollte die Anmerkung ausschließlich in objektiven, neutralen Beschreibungen erfolgen: kein „Sie haben hier einen Fehler gemacht.“, sondern eher: „Hier ist ein Fehler aufgetreten.“ Außerdem können konkrete Handlungsvorschläge dazu beitragen, der Beurteilung den negativen Charakter zu nehmen. Kritik sollte nicht wie eine Strafpredigt wirken, sondern eher wie eine Nachhilfe. So können individuelle Leistungen sowie die Teamarbeit optimiert und die Qualitätsstandards des Unternehmens erfüllt werden. Leistungsbewertung bedeutet jedoch nicht nur die notwendigen Verbesserungen aufzuzeigen, sondern auch gute Arbeit mit Lob zu belohnen. Dadurch wird das persönliche Selbstwertgefühl ungemein gesteigert und es schafft die Motivation zum Erreichen weiterer Arbeitserfolge.
Optimal ist es, wenn das Lob und die Kritik sowohl „nach unten“ als auch „nach oben“ gesendet werden. Führungskräfte sollten also nicht nur die Sender der Leistungsbewertungen sein, sondern auch die Empfänger. Auf diese Weise können Erfahrungswerte gesammelt werden, wie der Führungsstil, die Kommunikation und die eigenen Anweisungen bei den Mitarbeitern ankommen. Dafür müssen jedoch notwendige Kommunikationskanäle vorhanden sein, um eine solchen objektiven Austausch zu gewährleisten.
Kommunikationsfähigkeit in der Bewerbung
Die Bereitschaft auf Kollegen, Vorgesetzte und Mitarbeiter zuzugehen und mit ihnen zu reden statt über sie – das ist etwas, was die meisten Arbeitgeber von ihren Bewerbern als sogenannten Soft Skill erwarten. Mittlerweile sind nicht nur die Hard Skills, also die berufsfachlichen Kompetenzen, entscheidend für die Arbeitsvermittlung, sondern auch zwischenmenschliche Fähigkeiten und persönliche Stärken. Oftmals wird der Begriff „Kommunikationsstärke“ einfach in das Anschreiben der Bewerbung eingefügt, ohne weiter auf diese Aussage einzugehen. Eine derartig lose Angabe reicht meist nicht aus, um jemanden von Ihrem kommunikativen Können zu überzeugen. Vermeiden Sie bequeme Floskeln wie „Ich sehe mich als Problemlöser“, „Ich bin teamfähig“ oder „Kommunikation ist meine Stärke.“ Legen Sie an prägnanten Beispielen dar, welche Erfahrungen und Qualifikationen Sie mitbringen. Wenn Sie beispielsweise während Ihrer Schul- beziehungsweise Ausbildungszeit im Ausland waren, schon einmal einen Workshop oder ein Team geleitet oder in Ihrer Freizeit eine Veranstaltung geplant und koordiniert haben, sollten Sie das auf jeden Fall in Ihre Bewerbung aufnehmen.
Formulierungs-Beispiele:
- „Als Verantwortlicher für mein Team war ich für die Organisation und Planung der jährlichen Vereinsfeier zuständig. Hier übernahm ich neben der Kontaktaufnahme zu den Sponsoren auch die Koordination des Programmplans.“
- „In der Funktion als Teamleiter der Jugendmannschaft (Name) war ich für die Erstellung der Trainingspläne verantwortlich und bei internen Angelegenheiten der erste Ansprechpartner. So setzte ich mich stets dafür ein, meine Teammitglieder zu motivieren und einen konfliktfreien Zusammenhalt zu fördern.“
- „Während meiner Ausbildungszeit/ meines Auslandssemesters haben mich meine Klassenkameraden/ Kollegen wiederholt zum Leiter von Forschungsprojekten gewählt, da sie sich von meiner Arbeitsweise mitgerissen und motiviert fühlten. Durch sorgfältige Absprachen und personenorientierte Aufgabenverteilungen war es dann auch möglich, die Projekte vorzeitig fertigzustellen und einzureichen.“
Wichtig ist, dass Sie in Ihren Darlegungen immer ehrlich und authentisch sind. Es kann nämlich durchaus sein, dass Sie während Ihres Vorstellungsgesprächs zu Ihren Aufzählungen befragt werden. Schreiben Sie also keine Phrasen aus dem Internet ab, sondern nehmen Sie sich Zeit zur Selbstanalyse. Durchforsten Sie Ihre Erinnerungen nach einer Situation, in der Sie erfolgreich kommuniziert oder den Teamgeist gestärkt haben.
Kommunikationstraining beim MIQR
Die richtigen Formulierungen für das Anschreiben zu finden kann schwerfallen und braucht auch etwas Übung. Hier ist Geschicklichkeit gefragt, um die eigenen Kompetenzen prägnant darzustellen ohne sich dabei selbst in den Himmel zu loben. Durch Bewerbungs- und Kommunikationsschulungen können Sie sich diese Kompetenzen aneignen.
Wir vom Mitteldeutschen Institut für Qualifikation und berufliche Rehabilitation (MIQR) unterstützen Sie auf Ihrem Weg in eine erfolgreiche Anstellung. Dazu werden Sie bei uns nicht nur optimal aus- und weitergebildet, sondern auch persönlich gefördert. Zusätzlich zu spezifischen beruflichen Weiterbildungen und Umschulungen bieten wir ergänzende Bewerbungstrainings sowie Kommunikationsschulungen an. In diesen lehren wir Ihnen verschiedene Kommunikationsstrategien und trainieren Ihre Selbstdarstellung in Bewerbungen sowie Vorstellungsgesprächen. Zudem lernen Sie die Grundregeln der schriftlichen Kommunikation sowie Tipps zum Konfliktmanagement. So werden Sie optimal auf Ihr neues Berufsleben vorbereitet.
Hier finden Sie eine Liste mit unseren Bildungsmaßnahmen, die sich gezielt der Feststellung und Vermittlung von allgemeinen sowie sozialen Fertigkeiten widmen:
Darüber hinaus bietet das MIQR spezielle Weiterbildungen inklusive Kommunikationstraining und Bewerbungsschulungen an. Dazu gehören unsere Modularen Weiterbildungen (MWe) und unsere Kaufmännischen Modularen Qualifikationen (KMQ). Hierbei handelt es sich jeweils um umfangreiche Kurspakete, aus denen Sie individuell die Schulung aussuchen und belegen können, die am besten zu Ihren persönlichen Voraussetzungen und Interessen passt. Dadurch erhalten Sie die attraktive Chance, sich zielgerichtet und zeitnah für eine Tätigkeit Ihrer Wahl zu qualifizieren.
Bei der Modularen Weiterbildung (MWe) werden insgesamt 5 verschiedene Module angeboten, die thematisch auf den Service- und Dienstleistungsbereich konzentrieren. Hier werden Tätigkeiten im Logistik-, Wach- und Sicherheits- sowie Pflegesektor abgedeckt. Die Weiterbildung dauern jeweils 10 bis 20 Wochen (inklusive Praktikum). In dieser Zeit werden Sie nicht nur fachlich, sondern auch persönlich auf Ihren Berufsstart vorbereitet.
Die Kaufmännische Qualifikation (KMQ) konzentriert sich auf Weiterbildungen im Kaufmännischen Bereich. Hier stehen Ihnen gleich 12 verschiede Module mit verschiedenen Niveaustufen und inklusive praktischer Lernphase zur Auswahl. Bei Bedarf können Sie sich in kurzen Vorbereitungskursen kaufmännisches Grundwissen aneignen, etwa die richtige Nutzung der Microsoft-Programme oder die Durchführung der Buchhaltung.
Konnten wir Ihr Interesse wecken? Dann zögern Sie nicht, sondern ergreifen Sie Ihre Chance auf eine optimale Berufsvorbereitung und Arbeitsvermittlung. Wenn Sie sich im Vorfeld näher informieren möchten, können Sie sich auch stets an uns wenden. Kontaktieren Sie uns entweder über unser Online-Anfrageformular oder telefonisch unter der 0800 77 89 100.
Kommunikationstrainer werden beim MIFW
Sie treten gerne mit Menschen in Kontakt und möchten Ihre sozialen Kompetenzen dafür einsetzen, andere bei der Ausbildung ihrer Kommunikationsfähigkeit zu unterstützen? Durch eine Ausbildung in den Bereichen Kommunikation und Coaching qualifizieren Sie sich zum Trainer. Hier werden Sie zunächst die Grundlagen der Kommunikation wiederholen, bevor Ihnen anschließend vertiefende Rhetorik-Kenntnisse und letztendlich Trainerkompetenzen vermittelt werden.
Ausbildungen im Bereich Kommunikation und Coaching beim MIFW:
- Online – Kursleiter im Gesundheitsbereich
- Systemischer Coach & Berater
- Kommunikationstrainer/ -berater
- Virtuelles Kommunikationstraining
- Trainer Empathische Kommunikation
- Lerncoach /-berater
Die Kurse „Systematischer Coach“ sowie „Kommunikationstrainer/-berater“ können auch als Firmenseminare gebucht werden. Auf diese Weise kann sich das gesamte Arbeitskollektiv darin weiterbilden, die Interaktion untereinander zu verbessern und auf diese Weise die Teamkultur zu stärken.
Bei Fragen den Schulungsangeboten können Sie sich jederzeit an die Mitarbeiter und Trainer des MIFW wenden. Schreiben Sie einfach eine E-Mail an info@mifw.de, nutzen Sie das Kontaktformular oder melden Sie sich telefonisch unter der 0361 653 133 90.
Fazit
Unsere Lebensqualität hängt in hohem Maße davon ab, wie gut wir mit unseren Mitmenschen kommunizieren können, sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich. Missverständnisse und Konflikte die aufgrund fehlerhafter Kommunikation zustande kommen, können die Teamkultur stören und die Zusammenarbeit immens erschweren. Indem Sie jedoch einige Tipps und Verhaltensregeln befolgen, können Sie Ihre Kommunikationsfähigkeit ausbauen und so dazu beitragen, Ihre zwischenmenschlichen Beziehungen auf Arbeit oder auch im Alltag zu verbessern.
Wenn Sie dieser Beitrag interessiert hat und stets über das Mitteldeutsche Institut mit seinem vielfältigen Bildungsangebot informiert sein möchten, abonnieren Sie unsere offizielle Facebook-Seite oder folgen Sie unserem Instagram-Account.