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Prüfungsangst – wie Sie sie richtig einschätzen und besiegen

Monate an Arbeit, Schulung und Übungen liegen hinter Ihnen. Jetzt steht Sie bevor: Die Prüfung. Je öfter Sie daran denken, desto aufgeregter werden Sie, desto mehr glauben Sie, dass Sie nicht bestehen werden. Ihre Motivation lässt immer mehr nach, je näher der Prüfungszeitraum rückt.
Gemeinsam mit dem Arbeitspädagogenteam aus Erfurt haben wir uns näher mit dem Thema Prüfungsangst unserer Teilnehmer auseinandergesetzt. Unsere erfahrenen Arbeitspädagogen betreuen täglich Umschüler auf Ihrem Weg zum Berufsabschluss oder der Zertifizierung. Wir haben ihnen 5 Fragen gestellt und um Tipps gebeten, wie Sie am besten mit unerwünschter Angst umgehen können.

Wie äußert sich Prüfungsangst in den meisten Fällen?

Sowohl Prüfungsangst, aber auch Lampenfieber, sind unangenehme Belastungen und können sich negativ auf Ihre schulische, berufliche und soziale Umgebung auswirken. Dabei äußert sich Prüfungsangst durch verschiedene Symptome wie Erröten, Schweißausbrüche, Übelkeit, Herzklopfen, Schlafstörungen, Weinen, oder Erinnerungsverluste (Blackout). Diese Symptome treten entweder vereinzelt oder gemeinsam in unterschiedlicher Intensität auf.

Wodurch wird Prüfungsangst ausgelöst?

Bei den Auslösern von Prüfungsangst ist zunächst die Bedeutung von Prüfungen und Bewertungssituationen für Sie ganz persönlich relevant. Die daraus resultierenden Ergebnisse sind wichtig für Ihren weiteren Werdegang. Deshalb hat Prüfungsangst auch viel mit Ihrer persönlichen Einstellung zu tun. Auf Ihnen lastet ein großer Druck, mit dem Sie mal mehr, mal weniger gut umgehen können. Wenn dann zusätzlich noch zu hohe oder negative Erwartungen, schlechte Erfahrungen, familiäre Redensarten („…auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn.“) sowie Lern- und Motivationsblockaden hinzukommen, wird Ihre Angst zusätzlich gesteigert.

Was kann ich tun, wenn mich kurz vor, oder während der Prüfung die Angst packt?

Es ist weitaus sinnvoller und ergebnisorientierter, nicht nur im Notfall Ihre Prüfungsangst zu bekämpfen, sondern langfristig und in regelmäßigen Sitzungen an den Ängsten zu arbeiten (z.B. Work-Life-Balance, Verhaltensregeln, realistische Zielsetzung etc.). Dennoch gibt es Methoden bzw. Techniken, die Ihnen helfen, sich kurzfristig zu entspannen und Ihr Konzentrations- und Erinnerungsvermögen wiederherzustellen. Neben Atmungs- und Entspannungstechniken, gibt es verschiedene Übungen, die die Angst schnell unter Kontrolle bringen. Beim sogenannten „Ankern“ geht es beispielsweise darum, eine positive (Prüfungs-) Erfahrung auf Ihrem Handrücken zu verankern und bei Bedarf durch leichtes Drücken abzurufen. Das Erinnern an ein Erfolgserlebnis lenkt Sie zumindest vorübergehend von Ihren negativen Gedanken ab („… ich schaff das nicht … ich schreibe sowieso wieder eine 5, usw.“). So schaffen Sie sich durch das Drücken Ihres Handrückens eine positive Gedankenwelt.
Weitere Tipps gegen Prüfungsangst sind eine gute Vorbereitung, die Prüfungssimulation und natürlich der Austausch mit anderen Prüflingen.

Ich hasse es, vor anderen Menschen zu sprechen. Wie überstehe ich meine mündliche Prüfung?

Für Ihre erfolgreiche mündliche Prüfung ist Ihre Vorbereitung das A und O. Um Unsicherheiten zu vermeiden ist es besonders wichtig, dass Sie sich zunächst intensiv mit dem Prüfungsthema auseinandersetzen und auch auf schwierige Fragen eine gute Antwort parat haben. Das Motto „Mut zur Lücke“ ist hier nicht angebracht, da es Ihre Ängste noch verstärken wird. Sicherheit hingegen reduziert Ihre Angst. Daher ist es ratsam, wenn Sie den Vortrag zudem vorab einmal vor Freunden oder einem Familienmitglied proben. Gleiches bewirken auch eine gute Gliederung der geforderten Inhalte sowie sinnvoll strukturierte Karteikarten.

Wie kann ich mich besser organisieren und wieder neu motivieren?

Wenn Sie sich neu motivieren wollen, sollten Sie sich zunächst klar machen, was Sie eigentlich wollen. Setzen Sie sich ein realistisches Ziel. Es gibt verschiedene Trainingsmethoden, die bei Motivationsproblemen angewandt werden können. Hierzu zählt zum Beispiel der sogenannte Gedankenstopp. Dabei schreiben Sie für Ihre jeweilige Situation (Prüfung, Referat oder Lernen) Ihren damit verbundenen negativen Gedanken und das dazugehörige Gefühl auf. Danach formulieren Sie einen positiven Gedanken und Ihr Wunschgefühl. Falls der negative Gedanke in einer Lern- bzw. Prüfungssituation aufkommt sagen Sie zu sich „Stopp!“ Denken Sie sich jetzt an das positive Gegenstück dazu. Diese kleine Übung wird Ihnen helfen, Ihre negativen Gedanken unter Kontrolle zu bringen.

 


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Weitere Tipps zur Motivation sind:

  • Atmosphäre: schaffen Sie eine ansprechende Arbeitsplatzgestaltung!
  • Gesundheit: Eine gesunde Ernährung und ein positives Körpergefühl
  • Organisation: Ein gutes Zeit- und Selbstmanagement hilft Ihnen, sich in Ihrer Lern- und Prüfungssituation wohler zu fühlen

Das Mitteldeutsche Institut für Qualifikation und berufliche Rehabilitation ist Ihr Bildungsträger für Weiterbildungen, Umschulungen und Rehabilitationsmaßnahmen. Wir stehen Ihnen bei allen Fragen rund um Ihre berufliche Wiedereingliederung zur Verfügung. An unseren Standorten in Thüringen, Sachsen und Berlin betreuen wir unsere Umschüler intensiv in der Prüfungsvorbereitung. So gelingt auch Ihnen der Abschluss als Kaufmann für Büromanagement oder Industriekaufmann, Pflegehelfer, Demenzbetreuer oder Lagerfachkraft.