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Kostenträger beim MIQR Erfurt

Durch unsere Arbeit stehen wir in engem Kontakt zu diversen Kostenträgern. Deshalb laden wir alljährlich zu einem Kostenträgertreffen ein. Am 24. Januar fand dieses Jahr der zweite Termin dieser gut besuchten Zusammenkunft statt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Agentur für Arbeit, der Deutschen Rentenversicherung (DRV) und des Berufsförderungsdienstes (BfD) der Bundeswehr kamen im MIQR in Erfurt zusammen, um mit uns gemeinsam auf das vergangene Jahr zurückzublicken und die Pläne für die bevorstehenden Monate zu erfahren. Gleichzeitig hatten die Vertreterinnen und Vertreter der Kostenträger die Möglichkeit, Weiterbildungspunkte zu sammeln. Denn die vorbereiteten Fachvorträge erfüllten aufgrund ihrer fundierten Ausarbeitung und thematischen Relevanz die Kriterien für die Anerkennung von Weiterbildungspunkten. Das darin vermittelte Wissen sollte dazu dienen, die Beraterinnen und Berater bezüglich aufkommender Neuerungen im Bereich der psychischen Störungen zu schulen.

Beim Mitteldeutschen Institut für Qualifikation und berufliche Rehabilitation (MIQR) bieten wir unterschiedliche Bildungs- und Schulungsmaßnahmen an, von denen unsere Teilnehmenden profitieren können.

 


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Weiterbildungen im MIQR


 

Vor allem für Langzeitarbeitslose, Rehabilitanden und Ausscheidende aus dem Wehrdienst sind Maßnahmen zur Arbeitserprobung und Eignungsfeststellung von besonderer Wichtigkeit. In diesem Bereich haben wir viele Angebote in unserem Repertoire, die psychologische Unterstützung gewährleisten. Hierbei sind vor allem unsere Maßnahmen der Arbeits- und Potenzialanalyse (APO), der Potenzial- und Arbeitsanalyse (PAA), der Beratung, Unterstützung und Psychologischen Stabilisierung (BUS) sowie der Feststellung zur Orientierung, Schulung und Integration (FOSI) hervorzuheben. Da wir hier auf Menschen mit psychischen Problemen und Beeinträchtigungen treffen können, war es uns wichtig, beim Kostenträgertreffen auf Neuerungen in der Internationalen Klassifikation psychischer Störungen (ICD) einzugehen. Dr. Staffel übernahm hierfür den Fachvortrag und klärte über die Veränderungen in der neuen Auflage der ICD auf.

Wichtig ist hierbei vor allem, dass posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) ab Januar 2022 differenzierter bestimmt werden. Ab dann wird neben einer einfachen PTBS auch eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung unterschieden. Die einfache PTBS zeichnet sich durch ein Wiedererleben der Geschehnisse aus, die Furcht vor und Vermeidung von Situationen, die Erinnerungen an die traumatischen Erlebnisse hervorrufen könnten, sowie eine Übererregtheit. Wenn diese unbehandelt bleibt, kann daraus eine komplexe PTBS entstehen. Hierbei gelten die Kriterien für die einfache posttraumatische Belastungsstörung, jedoch kommen zusätzliche Beeinträchtigungen hinzu. Bei diesen handelt es sich um eine erschwerte Emotionsregulation, ein negatives Selbstbild und Probleme bei der Beziehungsgestaltung. Auf diese Weise kann besser auf die individuelle Situation unserer Teilnehmenden eingegangen werden, so dass hier angemessene Hilfe bereitgestellt werden kann.

Auch bei der Betrachtung des Burnouts gibt es Änderungen, wie Frau Lausmann und Dr. Staffel deutlich machen konnten. So wird Burnout nicht länger als Problematik betrachtet, die zu Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung führt, sondern ab Januar 2022 gilt, dass Burnout ein Faktor ist, der den Gesundheitszustand beeinflusst. Beim Burnout geht es vor allem darum, dass mit Stress nicht gesund umgegangen wird. Das führt wiederum zu Erschöpfung und zu einer negativen Grundhaltung, wodurch ebenfalls das Leistungsvermögen beeinträchtigt wird. Diese Faktoren können bei ausbleibender Behandlung zu weiteren Krankheitsbildern, wie Depressionen, führen.

Auch zukünftige Projekte sind für uns sehr wichtig. So möchten wir eine E-Learning-Plattform aufbauen, so dass unsere Maßnahmen mobiler werden. Mit Hilfe von TalentLMS wollen wir in Zukunft auch E-Learning-basierte Umschulungen und Weiterbildungen anbieten. Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass es keinen Präsenzunterricht mehr geben wird. Stattdessen möchten wir unser Angebot lediglich erweitern und die Digitalisierung mit offenen Armen im Bildungssektor empfangen.

Unser Angebot wird jedoch nicht nur mit einer E-Learning-Plattform erweitert, sondern auch mit zwei Maßnahmen, die zukünftig modular angeboten werden sollen. Dabei handelt es sich um die Kaufmännische Modulare Qualifikation (KMQ) und die Berufspraktische Weiterbildung modular (BPW) in den Bereichen Pflege, Lager, Sicherheit und Hauswirtschaft.

 


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E-Learning Plattform im Vergleich


 

Mit der KMQ werden Sie die Möglichkeit haben, Ihre kaufmännischen Fähigkeiten entweder aufzufrischen oder sich diese komplett neu anzueignen. Hier können Sie selbst einen Schwerpunkt bestimmen und so direkt auf den Wirtschaftsbereich hinarbeiten, der Ihnen zusagt. Mit Hilfe des modularen Prinzips können die Lerneinheiten individueller auf Sie abgestimmt werden. Das wird auch bei der BPW modular zum Vorteil. Dort haben Sie ebenfalls die Möglichkeit, die Module zu wählen, die zu Ihren Voraussetzungen und Berufszielen passen.

Wir freuen uns bereits auf die Neuerungen des bevorstehenden Jahres und sind gespannt, was wir den Kostenträgern im nächsten Jahr vorstellen können. Bis dahin werden wir stetig daran arbeiten, unsere Vorhaben in die Tat umzusetzen.

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