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Gerontopsychiatrische Krankheiten in der Pflege Weiterbildung – alle wichtigen Informationen

Lesezeit: 20 Minuten | Stand: 24.05.2023 | Autor/-in: S. Grober

In der Altenpflege sind Kenntnisse über gerontopsychiatrische Erkrankungen wie Demenz, Alzheimer und Depressionen von immenser Bedeutung. Ein umfassendes Verständnis dieser Krankheitsbilder sowie die Fähigkeit, angemessen auf diese reagieren zu können, sind entscheidend, um den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen gerecht zu werden und eine optimale Versorgung sicherzustellen.

Auf der Startseite des Mitteldeutschen Instituts (MIQR) bieten wir Ihnen in diesem Blogbeitrag einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Krankheitsbilder im Alter. Darüber hinaus stellen wir wertvolle Ressourcen zur Verfügung, um Ihre Kenntnisse in der Pflege älterer Menschen mit psychischen Erkrankungen zu erweitern. Unabhängig davon, ob Sie bereits Erfahrung in der Pflege haben oder gerade erst einsteigen, finden Sie bei uns das nötige Wissen, um den Herausforderungen gerontopsychiatrischer Krankheiten professionell zu begegnen.

Was ist die Gerontopsychiatrie?

Die Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie (DGGPP) definiert die Gerontopsychiatrie als eigenständigen Teilbereich der Psychiatrie, der darauf abzielt, die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen älterer Menschen in Bezug auf ihre geistige Gesundheit zu verstehen und adäquat darauf einzugehen. Konkret konzentriert sich die Gerontopsychiatrie auf die Prävention, Diagnose, Behandlung und Rehabilitation von Senioren und Hochaltrigen, die mit körperlichen oder psychischen Erkrankungen kämpfen.

Berührungspunkte der Gerontopsychiatrie

Die Gerontopsychiatrie arbeitet eng mit der Geriatrie (Altersmedizin) zusammen, hat aber auch Berührungspunkte mit den Abteilungen Neurologie und Gerontologie. Sie wird oft als stationäre Pflegeform in einem Senioren- oder Pflegeheim angeboten.

Unterschied von Gerontopsychiatrie und Geriatrie

Die Gerontopsychiatrie und Geriatrie sind zwei verwandte, aber dennoch unterschiedliche Fachbereiche im Gesundheitswesen, die sich mit der Versorgung älterer Menschen befassen.

Die Geriatrie befasst sich hauptsächlich mit den körperlichen Aspekten des Alterns und der medizinischen Versorgung älterer Menschen. Sie konzentriert sich auf die Diagnose, Prävention und Behandlung von altersbedingten Erkrankungen und Funktionsstörungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Sturzprävention und Rehabilitation. Die Geriatrie ist darauf ausgerichtet, die physische Gesundheit und das Wohlbefinden älterer Menschen zu erhalten und zu verbessern.

Im Gegensatz dazu befasst sich die Gerontopsychiatrie mit den psychischen Aspekten des Alterns.

 

GerontopsychiatrieGeriatrie
FokusFokus auf geistige Gesundheit älterer MenschenFokus auf körperliche Gesundheit älterer Menschen
AufgabeDiagnose, Behandlung und Betreuung von Demenz, Depressionen, Angststörungen und anderen psychischen Erkrankungen im AlterDiagnose, Prävention und Behandlung von altersbedingten körperlichen Erkrankungen und Funktionsstörungen
ZielFörderung der geistigen Gesundheit, Symptomlinderung, Verbesserung der Lebensqualität, soziale IntegrationErhaltung und Verbesserung der physischen Gesundheit, Rehabilitation, Sturzprävention

 

Herausforderungen der Gerontopsychiatrie für die Pflege

Das Ziel der gerontopsychiatrischen Pflege besteht darin, die körperlichen und geistigen Fähigkeiten älterer Menschen bestmöglich wiederherzustellen, zu erhalten oder zu verbessern. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der Förderung von Alltagskompetenz und Selbstständigkeit. Die Pflege in diesem Bereich birgt jedoch auch spezifische Herausforderungen, denen sich Pflegekräfte stellen müssen.

Eine der zentralen Herausforderungen besteht darin, sicherzustellen, dass ältere Menschen ihre Entscheidungsfreiheit, ihren Willen und ihre Möglichkeiten der Selbstbestimmung wahren können. Das Gefühl, dieser Fähigkeiten beraubt zu sein, kann den Lebenswillen schwächen und zu Depressionen, Ängsten oder aggressivem Verhalten führen. Daher ist es von großer Bedeutung, diesen negativen Verlauf zu verhindern und die betroffenen Menschen nachhaltig zu unterstützen.

Besonders im Bereich der gerontopsychiatrischen Pflege treten herausfordernde Verhaltensweisen auf, die mit Alterskrankheiten verbunden sind. Dazu gehören beispielsweise:

  • Apathie
  • Angst
  • Schreien
  • Aggressivität
  • Distanzlosigkeit
  • Wahnhafte Störungen

Diese herausfordernden Verhaltensweisen können sowohl für die Pflegekräfte als auch für pflegende Angehörige eine immense Belastung darstellen. Es ist wichtig zu verstehen, dass solche Verhaltensweisen häufig Ausdruck der zugrunde liegenden Erkrankung sind und nicht als persönlicher Angriff oder böswilliges Verhalten interpretiert werden sollten.

Um angemessen mit altersbedingten Verhaltensweisen und Krankheiten umzugehen, ist es entscheidend, dass Pflegekräfte und Angehörige über ein fundiertes Wissen über gerontopsychiatrische Erkrankungen verfügen. Durch Schulungen und Weiterbildungen können sie lernen, schwierige Situationen richtig zu interpretieren und passende Interventionsstrategien anzuwenden.

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Typische Krankheitsbilder in der Gerontopsychiatrie

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für verschiedene Krankheiten, die sowohl körperliche als auch psychische Symptome hervorrufen können. Es ist wichtig, die typischen Alterskrankheiten zu verstehen, um älteren Menschen eine angemessene Betreuung und Unterstützung in der Gerontopsychiatrie bieten zu können.

Zu den fünf häufigsten gerontopsychiatrischen Krankheiten gehören:

  1. Demenz: Die Demenz gehört wohl zu den bekanntesten und am weitesten verbreiteten Alterskrankheiten. Sie äußert sich durch ein gestörtes Kurzzeitgedächtnis und Erinnerungsvermögen und kann im Laufe der Zeit auch zu langfristigem Gedächtnisverlust führen.
  2. Alzheimer: Diese Form der Demenz führt zu fortschreitenden kognitiven Beeinträchtigungen wie Gedächtnisverlust, Verwirrung, Problemen mit dem Denken und Verhaltensänderungen.
  3. Altersdepression: Depressive Störungen treten auch im höheren Alter häufig auf. Die Altersdepression, gekennzeichnet durch anhaltende Niedergeschlagenheit, Interessenverlust, Schlafstörungen, Appetitveränderungen und Energiemangel, kann das Wohlbefinden älterer Menschen erheblich beeinträchtigen.
  4. Delirium: Plötzliche Verwirrtheitszustände, auch als Delir bekannt, können bei älteren Menschen auftreten und werden oft durch medizinische oder andere körperliche Zustände verursacht. Delirium äußert sich durch eine akute Verschlechterung des Denkens, der Aufmerksamkeit und des Bewusstseins.
  5. Bipolare Störung: Diese Erkrankung, früher als manisch-depressive Störung bekannt, ist durch abwechselnde Phasen der Manie und Depression gekennzeichnet. Menschen mit bipolarer Störung erleben extreme Stimmungsschwankungen, die ihren Alltag erheblich aus dem Gleichgewicht bringen.

Häufige altersbedingte Krankheitsbilder

In den folgenden Kapiteln möchten wir uns die eben genannten gerontopsychiatrischen Krankheitsbilder etwas genauer anschauen. Lesen Sie jetzt weiter und nutzen Sie unser Inhaltsverzeichnis, um gezielt zu dem Kapitel zu gelangen, das Sie interessiert.

Die häufigsten Erkrankungen in der Gerontopsychiatrie: Demenz und Alzheimer

Mit zunehmendem Alter werden wir mit einer Vielzahl von Veränderungen konfrontiert. Eine der einschneidendsten und oft am meisten gefürchteten ist die Entwicklung von Demenz. Diese Erkrankungen beeinflussen nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch ihre Familien und Angehörigen, die sich oft hilflos und überfordert fühlen.

Das Älterwerden macht sich nicht nur an unserem Körper bemerkbar, sondern auch an unserem Gehirn. Zu den bekanntesten Erkrankungen, die das Gehirn und die geistige Denkfähigkeit beeinflussen, gehört die Demenz. Das Wort hat seinen Ursprung im alten Latein und bedeutet sinngemäß „Weg vom Geist“ oder „ohne Geist“. Diese Übersetzung beschreibt bereits das Wesen dieser Krankheit: Sie verursacht eine Verschlechterung, im schlimmsten Fall den Verlust der geistigen Fähigkeiten.

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Was viele nicht wissen: Demenz kommt in verschiedenen Ausprägungen und Unterformen vor. Dazu gehören beispielsweise die Alzheimer-Demenz und die vaskuläre Demenz. Was diese Erkrankungen gemeinsam haben, sind ihre Folgen für das:

  • Denken
  • Erinnern
  • Merken
  • Orientieren
  • Planen

Zu Beginn zeigt sich Demenz – egal in welcher Unterart – in Form von wachsender Vergesslichkeit und Schusseligkeit. Nach einiger Zeit gesellt sich dann auch wachsende Orientierungslosigkeit hinzu, die später zu absoluter Desorientierung und Erkennungsstörungen führen kann. Im Spätstadium der Erkrankung können dann auch Sprachstörungen, eine gestörte Feinmotorik, Gedächtnisverlust und Wahrnehmungsstörungen auftreten.

Demenz Aufbau

 

Im Folgenden wollen wir uns auf zwei der häufigsten Formen von Demenz konzentrieren: Alzheimer und vaskuläre Demenz. Wir werden die Unterschiede zwischen diesen beiden Krankheitsbildern untersuchen und verstehen lernen sowie Tipps dazu geben, wie Angehörige mit Alzheimer und Demenz im Alltag umgehen können.

Alzheimer vs. vaskuläre Demenz: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Die Alzheimer-Krankheit und vaskuläre Demenz sind zwei der häufigsten Formen von Demenz, die im Alter auftreten. Obwohl beide Erkrankungen mit dem Verlust kognitiver Fähigkeiten einhergehen, gibt es dennoch wichtige Unterschiede zwischen ihnen.

Diese übersichtliche Vergleichstabelle soll Ihnen helfen, die charakteristischen Merkmale, Ursachen, Symptome und Behandlungsoptionen beider Erkrankungen besser zu verstehen.

Tabelle: Alzheimer und gefäßbedingte (vaskuläre) Demenz im Vergleich

AlzheimerGefäßbedingte (vaskuläre) Demenz
UrsacheUnbekanntDurchblutungsstörung im Gehirn
VerlaufLangsam und schleichend,
schreitet kontinuierlich voran
Langsam und schubartig (je nachdem, wann Durchblutungsstörungen auftreten)
HauptsymptomGedächtnisverlust,
Desorientierung,
Wortfindungsstörung
Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprobleme,
Denkschwierigkeiten,
Stimmungsschwankungen
RisikofaktorenGenetische Veranlagung,
hohes Alter
Hoher Blutdruck,
Diabetes mellitus,
Rauchen
DiagnoseAnamnese,
Ausschluss anderer Ursachen,
klinische Bewertung,
bildgebende Verfahren (MRT, PET)
BehandlungSymptomatische Therapie, Unterstützung der kognitiven FunktionenBehandlung der zugrunde liegenden Durchblutungsstörungen, Lebensstiländerungen
PräventionKörperliche und geistige Aktivität,
gesunde Ernährung,
soziale Interaktion
Kontrolle von Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Diabetes,
gesunde Lebensweise,
ausgewogene Bewegung

Wichtig: Bitte bedenken Sie, dass Ihnen diese Tabelle nur einen übersichtlichen Vergleich der beiden Demenz-Krankheitsbilder geben soll. Die Darstellung ist keinesfalls vollständig, insbesondere da die Forschung bezüglich der Ursachen und Therapiemöglichkeiten noch lange nicht abgeschlossen ist.
Zudem können die Symptome und Verläufe je nach Einzelfall variieren. Eine genaue Diagnoseerstellung erfordert eine ärztliche Untersuchung und Bewertung und sollte nicht auf der Basis dieser Übersichtstabelle erfolgen.

Früherkennung und Diagnose von Demenz-Erkrankungen

Warnsignale für eine Demenz-Erkrankung

Die Früherkennung und Diagnose erfordern ein ganzheitliches Vorgehen, das sorgfältige Beobachtung, Anamnese und diagnostische Verfahren wie Tests und bildgebende Verfahren umfasst. Die rechtzeitige Diagnose ermöglicht frühzeitige Unterstützung, Therapie und Behandlung, um den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität zu verbessern. Daher ist es wichtig, Angehörige und Fachpersonal zu sensibilisieren, damit sie aktiv auf mögliche Anzeichen achten und dementsprechend frühzeitig handeln können.

Wichtiger Hinweis: Nicht immer bedeuten Unkonzentriertheit, Verwirrtheit oder Vergesslichkeit im hohen Alter, dass eine Demenz vorliegt. Auch andere Krankheiten können solche Symptome auslösen. Deshalb sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen, wenn Sie bei sich oder bei einem Verwandten oder Bekannten solche oder ähnliche Symptome feststellen. Je eher Sie den Grund hinter den Symptomen klären, desto schneller können gezielte Hilfen in Anspruch genommen werden.

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Unterstützung für Angehörige: 6 Tipps für den Umgang mit Alzheimer und Demenz im Alltag

Wenn ein enger Freund oder ein Familienmitglied an Demenz erkrankt, stellt das die Angehörigen vor eine vollkommen neue Situation. Vor allem in den späteren Stadien ist es für viele schwierig, wie sie mit dem geliebten Menschen umgehen sollen, der aufgrund der Krankheit wie ein vollkommen anderer wirkt. Im Folgenden geben wir Ihnen sechs hilfreiche Tipps, wie Sie Ihren dementen Freund oder Verwandten trotz Demenz im Alltag unterstützen und entlasten können:

  1. Eine feste Tagesstruktur schaffen: Feste Abläufe geben den Betroffenen Sicherheit und Orientierung. Überraschungen und unvorhergesehene Situationen wirken überfordernd und können die Demenzkranken verwirren oder sogar reizen.
  2. Empathie zeigen: Die Gefühle und Gedanken der Betroffenen dürfen nicht ignoriert werden, auch wenn sie auf Außenstehende zunächst wirr und unlogisch wirken können. Versuchen Sie, sich in die Perspektive des Betroffenen hineinzuversetzen, mitzufühlen und seine Bedürfnisse zu verstehen.
  3. Vorbild sein: Demenz-Kranke können Schwierigkeiten mit verschiedenen Bewegungsabläufen haben oder diese sogar vergessen, beispielsweise die Nahrungsaufnahme. Angehörige und Pflegende können die Betroffenen unterstützen, indem sie ihnen zeigen, wie es geht, z. B., wie Messer und Gabel benutzt werden, wie man trinkt oder welche Speisen man mit welchem Besteck isst.
  4. Musik: Musik schafft eine leichte und beruhigende Atmosphäre und wirkt zudem noch sehr stimulierend. Laut dem finnischen Forscher Teppo Särkämö vom Institut für Verhaltenswissenschaften an der Universität Helsinki regt Musik Erinnerungen an. Er schlägt deshalb vor, die Lieblingslieder von Demenzkranken in der Therapie und im Alltag zu integrieren.
  5. Aufgaben integrieren: Aufgaben helfen dabei, den Alltag zu strukturieren und geben den Betroffenen eine Beschäftigung, die sie körperlich und geistig fordern und ihnen gleichzeitig eine Freude bereiten kann. Unkraut zupfen, Wäsche falten, den Briefkasten entleeren oder Fegen bieten hier gute Möglichkeiten und sorgen außerdem dafür, dass sich die Erkrankten bewegen – am besten an der frischen Luft.
  6. Schulungen besuchen: Als Angehörige müssen Sie Demenz und Alzheimer verstehen lernen, bevor Sie Ihre Einstellung und Ihr Verhalten gegenüber den Betroffenen richtig anpassen können. Das können Sie in gezielten Schulungen, wie etwa dem UDEMY-Kurs über Gerontopsychiatrische Erkrankungen vom MIQR, erlernen.

Lebensmut im Wandel: Die Herausforderung der Altersdepression

Das Alter bringt viele Veränderungen mit sich, sowohl körperlich als auch emotional. Während einige Menschen diese Lebensphase als eine Zeit der Erfüllung und Weisheit erleben, können andere mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert werden, darunter auch die Altersdepression. Im Gegensatz zu gelegentlichen Stimmungsschwankungen oder vorübergehenden Traurigkeitsphasen ist die Altersdepression eine ernsthafte Erkrankung, die das Wohlbefinden und die Lebensqualität der betroffenen Personen erheblich beeinträchtigen kann.

Welche Risikofaktoren das Auftreten einer Altersdepression begünstigen und durch welche Symptome sich die Krankheit äußert, werden wir nachfolgend im Detail betrachten. Um Ihnen einen realistischen Einblick in das Thema zu geben, werden wir auch ein paar Fallbeispiele präsentieren. Diese Beispiele sollen verdeutlichen, wie unterschiedlich sich die Altersdepression im Alltag äußern kann und wie sie das Leben der Betroffenen beeinflusst.

Depression bei alten Menschen: Ursachen und Risikofaktoren

Die Entwicklung einer Depression im Alter kann durch verschiedene Ursachen und Risikofaktoren begünstigt werden. Dazu gehören:

  • Verlust und Trauer: Der Verlust eines geliebten Menschen, sei es der Ehepartner, Familienmitglieder oder enge Freunde, kann eine tiefe Trauer auslösen und das Risiko für eine Depression erhöhen.
  • Einsamkeit und soziale Isolation: Das Fehlen von sozialen Kontakten und das Gefühl der Isolation – vor allem, wenn sich die Familien- und Wohnsituation ändert – können Gefühle der Einsamkeit verursachen, die wiederum die Wahrscheinlichkeit einer Depression erhöht.
  • Chronische Erkrankungen: Herzkrankheiten, Diabetes, Schlaganfälle oder Krebs können die Entwicklung von Depressionen im Alter begünstigen. Die Bewältigung der körperlichen Einschränkungen und die Angst vor weiteren Gesundheitsproblemen wirken auf die meisten belastend, was sich dann auch negativ auf die Lebensfreude auswirkt.
  • Veränderungen im Lebensstil: Der Übergang in den Ruhestand, der Verlust von Rollen und Aufgaben im Leben sowie eine veränderte finanzielle Situation können zu Unsicherheit, Verlust des Selbstwertgefühls und Niedergeschlagenheit führen.
  • Genetische Faktoren: Eine genetische Veranlagung für Depressionen erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Depression im Alter immens.
  • Frühere depressive Episoden: Menschen, die bereits früher in ihrem Leben eine depressive Episode erlebt haben, haben ein höheres Risiko dafür, im Alter erneut an Depressionen zu erkranken.
  • Medikamente und Substanzmissbrauch: Bestimmte Medikamente können depressive Symptome auslösen oder verstärken. Zudem kann der Missbrauch von Alkohol oder anderen Substanzen das Risiko für Depressionen erhöhen.Ursachen und Risikofaktoren für Depressionen im Alter

Bitte beachten Sie, dass diese Ursachen und Risikofaktoren nicht zwangsläufig eine Depression hervorrufen. Dennoch sollte man als Pflegekraft oder Angehöriger über die möglichen Auslöser für Depressionen Bescheid wissen und seine empathischen Fähigkeiten aktivieren, um gezielt und vorsorglich nach Anzeichen einer Altersdepression Ausschau zu halten.

Depression im Alter: Symptome

Die Altersdepression ist gekennzeichnet durch:

  • anhaltende Niedergeschlagenheit
  • Interessenverlust
  • Schlafstörungen
  • Appetitveränderungen
  • Energiemangel

Sie kann das alltägliche Funktionieren und das emotionale Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Altersdepression nicht als normaler Bestandteil des Alterns angesehen werden sollte, sondern als eine behandelbare Erkrankung, die ernst genommen werden muss.

Fallbeispiel: Depression im Alter

Nachfolgend beschreiben wir Ihnen zwei Fallbeispiele, wie sich Altersdepression erkennbar macht, sodass Sie als Pflegender oder Angehöriger wissen, auf welche Warnsignale Sie achten müssen und wann Sie zu reagieren haben:

Fallbeispiel 1: Frau Meier, 76 Jahre alt, lebt alleine in ihrem Haus und hat vor Kurzem ihren Ehemann verloren. Seitdem hat sie sich zurückgezogen und zeigt Anzeichen von Lustlosigkeit und Niedergeschlagenheit. Sie vernachlässigt ihre persönliche Hygiene, isst kaum noch und hat das Interesse an Aktivitäten, die sie früher genossen hat, verloren. Sie hat Schwierigkeiten, morgens aufzustehen und schläft die Nacht kaum noch durch.

Fallbeispiel 2: Herr Schmidt, 82 Jahre alt, lebt in einem Pflegeheim. Er zeigt Anzeichen von Reizbarkeit, Aggression und einem erhöhten Rückzug von sozialen Interaktionen. Er äußert wiederholt negative Gedanken über sich selbst und sein Leben. Herr Schmidt hat das Gefühl, dass er eine Last für andere ist und dass niemand sich um ihn kümmert. Er zeigt eine verminderte kognitive Leistungsfähigkeit und hat Probleme mit dem Gedächtnis.

Diese Fallbeispiele verdeutlichen die Komplexität der Altersdepression und wie sie das Leben älterer Menschen beeinflussen kann. Es ist wichtig, auf Warnsignale wie anhaltende Niedergeschlagenheit, Verlust des Interesses an Aktivitäten, sozialen Rückzug, Schlafstörungen, verminderte kognitive Leistungsfähigkeit und negative Gedanken zu achten. Wenn Sie solche Anzeichen bei einem älteren Menschen bemerken, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und angemessene Unterstützung anzubieten.

Delirium und Altersvergesslichkeit: Plötzliche Verwirrtheit bei alten Menschen

Im Alter verändert sich unser Gehirn, was zu Problemen wie Vergesslichkeit und plötzlicher Verwirrtheit führen kann. Das ist jedoch eine natürliche Entwicklung und ganz und gar nicht besorgniserregend. Gedanken sollten Sie sich allerdings machen, wenn diese Veränderung plötzlich auftritt. Im Folgenden werden wir etwas näher auf die Unterschiede von normaler Altersvergesslichkeit und plötzlicher Verwirrtheit eingehen. Wir geben Ihnen Hinweise auf wichtige Warnsignale und zeigen Ihnen, wie Sie am besten mit Vergesslichkeit bei älteren Menschen umgehen sollten.

Normale altersbedingte Vergesslichkeit vs. pathologische Zustände

Handelt es sich hier um normale Vergesslichkeit oder bereits um eine Demenz-Erkrankung? Diese Frage stellen sich viele Angehörige, die immer öfter Erinnerungslücken oder Vergesslichkeit bei älteren Verwandten oder Bekannten bemerken. Wann Sie sich Sorgen machen sollten, möchten wir durch unsere nachfolgende Übersicht klären. Wir veranschaulichen Ihnen, worin sich normale altersbedingte Vergesslichkeit von pathologischen Zuständen unterscheidet.

Tabelle: Altersvergesslichkeit und pathologische Verwirrtheit im Vergleich

Altersbedingte VergesslichkeitPathologische Zustände (z. B. Demenz, Alzheimer)
Grad der Vergesslichkeit
  • Gelegentliches Vergessen von Namen oder Orten,
  • Leichte Ablenkbarkeit
  • Schwierigkeiten beim Erinnern an wichtige Informationen (z. B. eigener Name, Finanzen),
  • Verlust von Lang- und Kurzzeitgedächtnis,
  • Konzentrationsschwierigkeiten,
  • Langsames Denken
Verlauf
  • Langsame und schleichend,
  • bleibt dann aber ein stabiler Zustand
  • Plötzlich und degenerativ (verschlechternd)
Einfluss auf Alltagsfähigkeit
  • Kaum Beeinträchtigungen im Alltag
  • Schwere Einschränkungen, z. B.:
  • das Vergessen von Alltagsstrukturen und Gewohnheiten wie Kochen, Ankleiden und Essen

Wichtig: Es ist wichtig zu beachten, dass eine professionelle medizinische Diagnose erforderlich ist, um normale altersbedingte Vergesslichkeit von pathologischen Zuständen zu unterscheiden. Wenn Sie oder ein Angehöriger Symptome bemerken, die über normale Vergesslichkeit hinausgehen oder sich verschlimmern, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufzusuchen.

Delirium vs. Demenz: Unterscheidungsmerkmale

Delirium und Demenz sind zwei unterschiedliche pathologische Zustände, die oft Verwirrung und Desorientierung bei älteren Menschen verursachen. Es ist wichtig, zwischen ihnen zu unterscheiden, da die Behandlung und Betreuung jeweils unterschiedlich sind.

Delirium (oder Delir) ist ein vorübergehender Zustand akuter Verwirrung, der plötzlich auftritt und sich schnell verschlimmern kann. Er wird in der Regel durch eine Infektion, Medikamente (insbesondere sedierende), Mangelernährung, eine Störung des Elektrolythaushalts oder den Entzug von Substanzen wie Alkohol oder Drogen ausgelöst. Die Symptome des Deliriums umfassen:

  • eine gestörte Aufmerksamkeit
  • Verwirrtheit
  • Desorientierung
  • Halluzinationen/Wahrnehmungsstörung
  • Veränderter Bewusstseinszustand
  • Schlafstörungen

Ältere Menschen sind aufgrund ihres anfälligen Gesundheitszustandes, ihrer eingeschränkten Immunität und ihrer erhöhten Anfälligkeit für medizinische Komplikationen besonders gefährdet.

Weitere Risikofaktoren für plötzliche Verwirrtheit sind Vorerkrankungen wie Demenz, Parkinson-Krankheit oder Schlaganfall, längere Krankenhausaufenthalte, postoperative Zustände, intensive medizinische Behandlungen oder Traumata.

Grafik Risikogruppen für Delir im Alter

Im Gegensatz zur Demenz entwickelt sich das Delirium schnell und kann innerhalb weniger Stunden oder Tage auftreten. Es erfordert eine sofortige medizinische Aufmerksamkeit, da es auf ein bis dato unbekanntes medizinisches Problem hinweisen kann.

Demenz hingegen ist ein fortschreitender Zustand, der das Gedächtnis, die kognitive Funktion und das Verhalten beeinträchtigt. Die Symptome der Demenz entwickeln sich langsam und schleichend über einen längeren Zeitraum. Sie umfassen Gedächtnisverlust, Probleme mit dem Denken, der Sprache, der Orientierung und der Ausführung alltäglicher Aufgaben. Im Gegensatz zum Delirium ist Demenz chronisch und fortschreitend. Der Verlauf kann sich über Jahre erstrecken.

Mehr Informationen über die Häufigkeit und Symptomatik von Demenz-Erkrankungen können Sie in dem vorherigen Kapitel nachlesen: „Demenz und Alzheimer im Alter“

Maßnahmen zur Prävention und Behandlung

Es ist wichtig, mögliche Auslöser und Risikofaktoren zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko einer plötzlichen Verwirrtheit zu verringern. Dazu gehören:

  • angemessene Flüssigkeitszufuhr
  • ausgewogene Ernährung
  • regelmäßige Bewegung
  • Vermeidung von übermäßigem Stress
  • Kontrolle von Medikamenten
  • regelmäßige ärztliche Untersuchungen

Bei Auftreten von plötzlicher Verwirrtheit sollte unverzüglich ein Arzt konsultiert werden, um die genaue Ursache festzustellen und eine geeignete Therapie einzuleiten. Die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Auslösern können dazu beitragen, die Verwirrtheit zu reduzieren und die Gesundheit und Lebensqualität des Betroffenen zu verbessern.

Psychische Erkrankungen im Alter: Bipolare Störung, Psychosen etc.

Psychische Erkrankungen wie die bipolare Störung bringen im Alter extreme Stimmungsschwankungen mit sich. Zwischen manischen Episoden voller Energie und rücksichtslosem Verhalten wechseln depressive Phasen der tiefen Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und des Interessenverlusts ab. Leider werden solche Erkrankungen oft falsch diagnostiziert oder übersehen, da ihre Symptome mit altersbedingten Veränderungen verwechselt werden können.

Neben der bipolaren Störung können im fortgeschrittenen Alter auch andere psychische Erkrankungen auftreten, etwa:

  • Depressionen
  • Angststörungen
  • Demenz
  • Schizophrenie

Es ist von entscheidender Bedeutung zu erkennen, dass psychische Erkrankungen im Alter genauso ernst genommen werden wie körperliche Beschwerden und eine angemessene Behandlung und Unterstützung erfordern. Daher ist es wichtig, dass Fachkräfte im Gesundheitswesen, Angehörige und Pflegepersonen für die Anzeichen psychischer Erkrankungen im Alter sensibilisiert sind und sie erkennen können.

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Weiterbildung in gerontopsychiatrischen Erkrankungen: Online-Kurs auf UDEMY

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Was Sie in unserem Online-Kurs lernen werden:

  • Was Demenzerkrankungen sind und welche Formen von Demenzerkrankungen es gibt
  • Durch welche Symptome sich gefäßbedingte vaskuläre Demenz äußert
  • Was Alzheimer ist und in welchen Schweregraden Alzheimer auftreten kann
  • Welche Ausprägungen der Gerontopsychiatrie es gibt
  • Was eine Depression ist und wie sie sich zeigt
  • Was der Unterschied zwischen Depression und Demenz ist
  • Der richtige Umgang mit geistigen Behinderungen im Alter

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Fazit: Gerontopsychiatrische Erkrankungen erkennen und behandeln lernen

Die gerontopsychiatrische Pflege erfordert ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, Geduld und Empathie. Auf dieser Grundlage können Pflege- und Betreuungskräfte sowie pflegende Angehörige dazu beitragen, dass ältere Menschen ihre Lebensfreude bewahren, ihre Autonomie stärken und eine gute psychische Gesundheit im Alter aufrechterhalten.

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